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Grenztruppen

Grenztruppen am Grenzübergang

Die Grenztruppen waren die militärische Einheiten zur Überwachung der DDR-Staatsgrenze. 1956 wurden die Nationale Volksarmee und das Ministerium für Nationale Verteidigung der DDR geschaffen. Die 1946 gegründete Deutsche Grenzpolizei wurde nun dem Ministerium für Nationale Verteidigung 1961 als "Kommando Grenze" unterstellt.
Mit dem Ausbau der Grenzanlagen zwischen der DDR und der BRD seit 1966 wurde die Grenzsicherung zur militärischen Grenzkontrolle über Stacheldrahtsicherungen, elektrisch gesicherte Metallgitterzäunen, Mauern aus Stahlbeton, Sperrgräben, Stolperdrähten, Minenfeldern, Selbstschussanlagen usw. Das "Kommando Grenze" wurde 1973/1974 aufgelöst und als eigene etwa 50.000 Mann starke Streitkraft ("Grenztruppen der DDR") neu organisiert. Das Personal, das den Personenverkehr kontrollierte, unterstand als "Passkontrolleinheiten" dem Ministerium für Staatssicherheit.
In den Grenztruppen dienten zunächst Freiwillige. Nach Einführung der Wehrpflicht 1962 wurden allerdings nur noch "politisch zuverlässige" Soldaten ausgewählt. Denn diese Soldaten hatten den Befehl, Flucht mit allen Mitteln, d.h.auch mit Waffengewalt und unter Inkaufnahme des Todes von Flüchtlingen, zu verhindern. Gemäß der SED-Propaganda war ein Flüchtling als Klassenfeind und Krimineller zu behandeln. Todesschützen wurden vom Staat ausgezeichnet, dann aber versetzt.
Nach dem Fall der Mauer am 9. November 1989 wurden die Grenztruppen zunächst reduziert. Mit dem 30. Juni 1990 wurde die Überwachung an der Grenze zwischen den beiden deutschen Staaten aufgehoben. Im September 1990 wurden die letzten Grenztruppen aufgelöst; ein Teil von ihnen sollte nach den Regelungen des Einigungsvertrages übernommen werden.

http://www.rhebs.de/mauer/gr35-1.htm

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