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Manfred Stolpe

geb. 16. Mai 1936 Stettin (Pommern)
Manfred Stolpe

1955 Abitur; Jurastudium in Jena; Oktober 1959-1962 Vorbereitungsdienst für die höhere kirchliche Verwaltungslaufbahn; ab 1962 Konsistorialassessor in der kirchlichen Verwaltung der EKD; 1963-1966 Referent des General-Superintendenten Jakob; ab 1963 Kirchenbeamter auf Lebenszeit, ab 1964 Konsistorialrat; ab 1966 Referent des Ev. Konsistoriums Berlin-Brandenburg und bis 1968 Leiter der Geschäftsstelle der Konferenz der Ev. Kirchenleitung in der DDR; maßgeblich beteiligt an der Gründung (1969) und Profilierung des Bundes der Ev. Kirchen in der DDR; 1969 Oberkonsistorialrat, Leiter des Sekretariates des Bunds der Ev. Kirchen und bis 1970 Dezernent des Konsistoriums für Seelsorge an Wehrpflichtigen, Jugendarbeit und Friedenszeugnis; von 1970-1989 sah das MfS in ihm den IM "Sekretär" mit "Feindverbindung"; 1976 Mitarbeiter in der Menschenrechtskommission des Weltkirchenrats; 1978 Verdienstmedaille der DDR; ab 1982 Konsistorialpräsident des Ev. Konsistoriums Berlin-Brandenburg; 1989 Dr.h.c. (Universität Greifswald); 1990 SPD und Abgeordneter des brandenburgischen Landtags; seit 1990 Ministerpräsident des Landes; 1994 Abschlussbericht des Untersuchungsausschusses, der die Kontakte von Stolpe zu Staatsapparat, SED und MfS untersucht, stellt bewußte und konspirative Kontakte zum MfS fest, Stolpe habe jedoch die Interessen der Kirchen vertreten; die Gauck-Behörde weist darauf hin, dass Stolpe als IM "Sekretär" und über 20 Jahre hinweg als "ein wichtiger IM im Bereich der evangelischen Kirche der DDR" in den Akten der Staatssicherheit geführt wurde; nach Stolpes Auffassung hätten seine Kontakte wissentlich niemandem geschadet; 1990 bis 2002 Ministerpräsident des Landes Brandenburg; 2002 trat er zugunsten von Matthias Platzeck zurück; am 22. Oktober 2002 wurde er Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen; sein Name ist eng mit der misslungenen Einführung einer Lkw-Maut in Deutschland verbunden; mit Abwahl der rot-grünen Bundesregierung Ausscheiden aus dem Amt.


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