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Proteste und Flüchtlingsströme

An diesem Wochenende ein neuer Rekord: Von Sonnabend bis Montag sind 23 200 DDR-Bürger in den Westen gegangen. Die Aufnahmelager sind überfüllt. Das neue Reisegesetz stößt auf Widerspruch.

In der Berliner Staatsoper feiert die SED-Führung den 72. Jahrestag der Oktoberrevolution, als wäre nichts geschehen.

Im bayerischen Giesen trifft der 2. Sonderzug dieses Tages mit DDR-Übersiedlern aus Prag ein.

Die Freudenhäuser auf der Hamburger Reeperbahn, die für DDR-Übersiedler geräumt wurden, sind überfüllt.

In Riesa und Kollwitz in Sachsen finden Diskussionsveranstaltungen der Bürgerbewegung mit den kommunalen Oberhäuptern statt.

Auf dem Sendeplatz des abgesetzten "Schwarzen Kanals" läuft die neue Sendung "Klartext" mit einer aufsehenerregenden Reportage mit dem Titel "Ist Leipzig noch zu retten?", die sich mit dem katastrophalen Zustand der Leipziger Bausubstanz auseinandersetzt.

Auf der Leipziger Montagsdemo, an der über 300 000 Menschen teilnehmen, herrscht gereizte Stimmung. Viele Redner werden ausgepfiffen.

Zeitzeuge: Rolf Haupt, Arzt, Leipzig

In Dresden demonstrieren über 100.000. In der ersten Reihe SED-Bezirkschef, Hans Modrow und Oberbürgermeister Wolfgang Berghofer.

Auch in Halle, Karl-Marx-Stadt, Nordhausen und vielerorts finden gewaltige Demonstrationen statt.

Die Leipziger Demonstranten ziehen zum Gebäude der Staatssicherheit.

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