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Bärbel Bohley

geb. 24. Mai 1945 Berlin
Bärbel Bohley

Lehre als Industriekauffrau; Beschäftigung als Lehrausbilderin sowie im Kulturbereich; Studium an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee; seit 1974 freischaffende Malerin; 1982 Gründungsinitiatorin des unabhängigen Netzwerks "Frauen für den Frieden", Lebensunterhalt durch private Keramikwerkstatt; Mitherausgeberin und Autorin von Samisdat-Publikationen; Januar 1988 Verhaftung und Abschiebung, Aufenthalt in England; 3.8.1988 Rückkehr nach Ost-Berlin; September 1989 Initiatorin der illegalen Gründungsveranstaltung des Neuen Forum; Mai bis Dezember 1990 Mitglied der Berliner Stadtverordnetenversammlung, 1991-95 Mitglied des Abgeordnetenhauses der Fraktion Neues Forum/Bürgerbewegung, 1994 Spitzenkandidatin des Neuen Forum zur Europawahl, Mitarbeit in Hilfsorganisationen während mehrerer Aufenthalte in Krisengebieten Ex-Jugoslawiens; 1993 beschuldigt sie, nach dem Studium ihrer Stasi-Akte, ihren ehemaligen Anwalt als "Stasi-Spitzel" und wird 1995 - nach Wiederholung der Beschuldigung - zu einer Geldstrafe verurteilt; 1999 endet ihr EU-Mandat als EU-Beauftragte in Sarajevo für die Rückkehr von Flüchtlingen und den Wiederaufbau der Bürgerkriegsgebiete; sie blieb auf dem Balkan und heiratete Dragan Lukic´; mischt sich jedoch in der Bundesrepublik immer wieder politisch ein: 2002 unterstützte sie die FDP im Wahlkampf zur Bundestagswahl; Bohley verteidigt 2004 die Proteste gegen die Sozialpolitik der Bundesregierung, sie hält den Begriff "Montagsdemonstrationen" für angebracht; in einem Interview mit der Zeitung "Die Welt" sagt sie: "Die Parallelen zwischen 1989 und heute liegen auf der Hand. Die Menschen sind mit der Politik nicht einverstanden. Ich finde diese Demonstrationen gut. Endlich meldet sich das Volk wieder einmal zu Wort. Wer sich ungerecht behandelt fühlt, soll demonstrieren - anstatt PDS zu wählen. Warum soll man dabei nicht den Begriff der "Montagsdemonstrationen" verwenden? Meines Erachtens werden die Bürgerrechtler der DDR damit nicht enteignet. Viele Menschen, die sich heute an den "Montagsdemonstrationen" beteiligen, gingen auch damals auf die Straße. Es haben 1989 schließlich nicht nur einige Oppositionelle demonstriert!"

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