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Chinesische Lösung

Die gewaltsame Zerschlagung von politischen Protesten in China im Juni 1989 führte zu heftigen Reaktionen in der DDR. Spätestens seit den Kommunalwahlen vom Frühjahr 1989 hatte sich die DDR-Opposition landesweit formiert. Da die SED die Proteste in China als "Konterrevolution“ beschrieb und ihre "Niederschlagung“ am 4. Juni als "Sieg“ eben dieser angeblichen Konterrevolution feierte, war abzusehen, was die DDR mit potentiellen Protesten in der DDR vor hatte.
Bereits am 5. Juni formierten sich deshalb Jugendliche zu Demonstrationen vor der Botschaft Chinas in Ostberlin. Am 9. Juli kam es zu einer größeren Verhaftungswelle in Dresden. Dort hatte eine unabhängige Gruppe die Kreuzkirche für ein "Klagetrommeln“ besetzt gehalten.
Die Wirkung der Ereignisse in China war in der DDR so nachhaltig, dass man noch im Herbst 1989 wenn man von Bürgerkrieg redete, vor einer "chinesischen Lösung“ warnte.

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