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Dienstag,
der 13. Februar 1990

Beim offiziellen Besuch einer DDR-Regierungsdelegation unter Premier Hans Modrow in Bonn wird die Bildung einer gemeinsamen Expertenkommission zur Vorbereitung einer Währungsunion vereinbart. Der Wunsch der DDR-Seite nach einem bundesdeutschen Solidarbeitrag zur Ankurbelung der ostdeutschen Wirtschaft wird dagegen abgelehnt.
Hans Modrow verweist darauf, daß die DDR nicht nur wichtige geistige und kulturelle Werte in das vereinte Deutschland einbringe, sondern auch handfeste materielle Werte. Das Nettonationalvermögen der DDR betrage 1,4 Billionen Mark, darunter in Staatseigentum 980 Milliarden Mark und 6,2 Millionen Hektar unbelastete landwirtschaftliche Nutzfläche.

Die Außenminister der vier Siegermächte des Zweiten Weltkrieges beraten in Ottawa am Rande internationaler Abrüstungsverhandlungen über Möglichkeiten, mit den beiden deutschen Staaten die äußeren Modalitäten der deutschen Vereinigung zu klären. Dazu werden "Zwei-Plus-Vier-Verhandlungen" ins Auge gefaßt.

Ein Medienkontrollrat konstituiert sich in Ostberlin, er soll die Meinungs-, Informations- und Medienfreiheit gewährleisten. Die Einrichtung war auf Initiative des Runden Tisches Anfang Februar von der Volkskammer beschlossen worden. Ihr gehören je ein Vertreter der am Runden Tisch beteiligten Parteien und Vereinigungen sowie der Volkskammerfraktionen an.

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