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SPD glaubt an Wahlsieg in der DDR

Ost-Berlin: Die Blutspendezentrale im Stadtbezirk Lichtenberg klagt über sinkende Spenderzahlen. Viele Spender scheinen nach West-Berlin abzuwandern, um hier gegen Devisen zur Ader gelassen zu werden. In der Hauptspendestelle des Deutschen Roten Kreuzes am Hindenburgdamm in West-Berlin liegen unterdessen Bürger aus beiden Teilen der Stadt nebeneinander auf der Pritsche.

In Ost-Berlin schenkt Ministerpräsident Hans Modrow seiner Wirtschaftsministerin Christa Luft zum Geburtstag einen Blumenstrauß. Auf der Tagesordnung der Kabinettssitzung steht ein Gesetzentwurf zur Einführung der Unternehmens- und Gewerbefreiheit in der DDR, das bedeutet das Ende der staatlich-gelenkten Planwirtschaft.

In Leipzig beginnt der viertätige SPD-Parteitag mit rund 500 Delegierten. Die Stimmung auf diesem Parteitag ist geprägt vom scheinbar sicheren Wahlsieg. Jüngste Meinungsumfragen sagen der SPD für die Volkskammerwahl 53 Prozent voraus.

Zeitzeuge: Stephan Hilsberg, SPD-DDR, Ost-Berlin

Ost-Berlin: Im Reisebüro am Alexanderplatz werden DDR-Bürger nach ihren Urlaubswünschen befragt.

Das ARD-Studio in Ost-Berlin berichtet, dass Wanzenjäger in den Studioräumen nicht fündig geworden sind.

Die Gemeinde von Staaken im Grenzgebiet zu West-Berlin, 150 Christen im Osten und 7000 im Westen, soll wieder zusammenwachsen.

An den Tankstellen im grenznahen Thüringen ist jeder dritte ein Westkunde. Schwarz getauscht kostet der Liter Benzin 30 Pfennige.

Die Melcher GmbH im schleswig-holsteinschen Elmshorn taucht auf einer Liste von SED-Parteifirmen auf, die ihren Sitz im Westen haben.

Ost-Berlin: Im Lustgarten demonstrieren einige Tausend Bürger gegen die deutsche Vereinigung und drohenden Sozialabbau.

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