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Siegbert Schefke

geb. 21. Februar 1959 Eberswalde
Siegbert Schefke

Lehre als Baufacharbeiter mit Abitur; NVA; Studium an der Hochschule für Bauwesen; 1986 Mitbegründer der Umweltbibliothek in Berlin; Arbeit in Friedens- und Umweltkreisen; ab 1987 freiberuflicher Fotograf, Journalist und Kameramann für verschiedene politische TV-Magazine und westliche Zeitungen; dokumentierte unter hohem persönlichen Risiko Umweltzerstörung und den sich formierenden Widerstand in der DDR; filmte wichtige Ereignisse des Jahres 1989, lieferte zusammen mit Aram Radomski u.a. die ersten Bilder von den Leipziger Montagsdemonstrationen; West-Korrespondenten war es damals seit Wochen verboten, nach Leipzig zu reisen; Schefke hatte die Kamera von dem ausgebürgerten Bürgerrechtler Roland Jahn erhalten; Stunden vor der schicksalhaften Montagsdemo in Leipzig am 9. Oktober müssen die meisten der West-Journalisten, die noch in Ost-Berlin ausharren, auf Druck der SED ausreisen; die Stasi jagte sie wie Feind-Agenten; Schefke und Radomski filmten vom Turm der Reformierten Kirche in Leipzig; in der "Tagesschau" hieß es dann, die Bilder stammten von einem "italienischen Kamerateam", die Tagesschau-Redaktion wollte Schefke damit vor der Stasi schützen; 1990 halbjährige Vortragsreise durch Nordamerika; erhielt 1991 den Siebenpfeiffer-Journalisten-Preis des Saarlandes; seit 1992 fest-freier Redakteur beim MDR-Dresden, Redaktion ARD-Aktuell; die Kamera, mit der Schefke die Montagsdemonstration vom 9. Oktober in Leipzig filmte, wird heute in einer Wanderausstellung zur Geschichte der DDR-Opposition gezeigt.

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