www.das-erste.de www.chronik-der-wende.de www.chronik-der-wende.de english version

Brandenburg

Zwar erlebte Brandenburg harte Jahre eines rigorosen sozialistischen Umbaus, die Intensität von Opposition und Widerstand war hier jedoch im Vergleich zu anderen Gegenden der DDR nicht sehr ausgeprägt.
Bis zum Anfang der 50er Jahre arbeitete in Potsdam ein sowjetisches Militärtribunal. Das KZ-Sachsenhausen nutzte der sowjetische Geheimdienst als "Speziallager“. Es gab hier auch berüchtigte Zuchthäuser: Brandenburg-Görden und Cottbus.
Politische Gegner der KPD/SED wurden von Anfang an mit aller Gewalt ausgeschaltet: Sozialdemokraten, Konservative, Liberale. Repräsentanten der SPD, CDU, LDPD, die sich der Unterordnung unter die SED widersetzten, wurden hart bestraft. Sie kamen ins Zuchthaus, wurden in die Sowjetunion verschleppt oder umgebracht. Bis in die 60er Jahre zog sich diese Verfolgung hin.
Landwirte, Kleinunternehmer und Handwerker wurden hart bestraft, wenn sie sich politisch betätigten. Teilweise wurden jedoch auch nur Vorwände gesucht, sich ihres Eigentums zu bemächtigen.
Gruppen und einzelne Dissidenten suchten auch immer wieder durch Kontakte zu im Westen agierenden Gruppen (Ostbüros, Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit etc.) ihren Widerstand verstärken. Wo solche Kontakte bekannt wurden, strafte die SED hart.
Nach der Schließung der Mauer in Berlin stetzten sich weichere Formen der Opposition in Brandenburg durch. In den Städten bildeten sich jugendliche Subkulturen heraus. Die evangelische Landeskirche Berlin-Brandenburg wurde zum Bewegungsraum für Oppositionelle. In Potsdam, Cottbus, Forst und anderen Orten kam es in den 80er Jahren sogar zu Gruppenbildungen. Aus solchen Gruppen entstanden 1989 regionale Ableger der neuen Parteien und Bürgerrechtsbewegungen.

zurück
weiter