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Heinz Galinski

geb. 28. November 1912 Marienburg (heute Malbok)
gest. 19. Juli 1992
Heinz Galinski

wird in Marienburg/Westpreußen als Sohn eines Kaufmanns und Kriegsteilnehmers geboren; 1933 Abschluß seiner kaufmännischen Lehre; arbeitet als Textilverkäufer in Rathenow/Havel, erlebt erste nationalsozialistische Übergriffe; um Übergriffen zu entgehen, zieht er Ende der 30er Jahre nach Berlin; 1940 wird er zusammen mit seiner Frau und seiner Mutter zur Zwangsarbeit verpflichtet; 1943 Verhaftung der gesamten Familie; Vater stirbt kurz darauf in der Polizeistation; wird mit seiner Frau und der Mutter in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert; die Familie wird ermordet; Zwangsarbeit für die IG Farben in Buna (Auschwitz III); 1945
Zwangsarbeiter in einem Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald; vor den anrückenden sowjetischen Truppen wird er erneut verschleppt; im April im KZ Bergen-Belsen von britischen Soldaten befreit; ab 1945 setzt er sich Galinski für den Wiederaufbau der Jüdischen Gemeinde in Berlin ein; engagiert sich für die rechtliche Gleichstellung der rassisch Verfolgten sowie der Widerstandskämpfer und beteiligt sich an der Ausarbeitung der ersten Entschädigungs- und Versorgungsgesetze; 1949-1992 Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Berlin; unter seiner Leitung baut die Gemeinde vorbildliche Sozial- und Jugendeinrichtungen auf; sein vorrangiges Ziel ist es, das Judentum transparent zu machen und Vorurteile abzubauen; das 1959 eingeweihte Jüdische Gemeindezentrum Berlins wird eine Stätte deutsch-jüdischer bzw. deutsch-israelischer Begegnung; 10.11.1957: Feierliche Grundsteinlegung für ein neues Jüdisches Gemeindehaus am Standort der 1938 zerstörten Synagoge in der Fasanenstraße; 1966 Auszeichnung mit dem Großen Bundesverdienstkreuz; 1979
Auszeichnung mit dem Großen Bundesverdienstkreuz mit Stern; 1982
Auszeichnung mit dem Großen Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband; 1987 Verleihung der Ehrenbürgerschaft der Stadt Berlin; 1988-1992 Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland; Galinski nimmt immer wieder zu tagespolitischen Themen Stellung und setzt sich dafür ein, daß das Unrecht, das den Juden unter der nationalsozialistischen Herrschaft geschehen ist, nicht in Vergessenheit gerät; 1992 stirbt Heinz Galinski in Berlin.

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