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Rudolf Bahro

geb. 18. November 1935 Bad Flinsberg (Schlesien)
gest. 5. Dezember 1997
Rudolf Bahro

Philosophiestudium an der Humboldt-Universität Berlin; Redakteur; 1973-76 Arbeit am gesellschaftskritischen Manuskript "Die Alternative"; nach Veröffentlichung von Auszügen im Hamburger Magazin "Der Spiegel" 1977 Verhaftung durch das MfS, im Juni 1978 Verurteilung durch das Stadtgericht Berlin zu acht Jahren Freiheitsentzug wegen "Übermittlung von Nachrichten für eine ausländische Macht und Geheimnisverrat", Strafvollzug in Bautzen; 1978 Wahl in die PEN-Clubs von Dänemark und Schweden; Verleihung der Carl-von-Ossietzky-Medaille durch die Internationale Liga für Menschenrechte; 1979 Entlassung in die Bundesrepublik; 1979-85 Mitglied der Partei Die Grünen; 1980 Promotion; Tätigkeit als freier Publizist in Niederstadtfeld (Eifel); Dezember 1989 Rückkehr in die DDR; 16.12. umstrittene Rede auf dem Sonderparteitag der SED- PDS; seit 1990 Professor für Sozialökologie an der Humboldt-Universität Berlin; Bahros Forschungsthemen sind hauptsächlich die durch die Industriegesellschaft geprägten Lebensweisen der Menschen, alternative Formen der Vergemeinschaftung und die globale Umweltzerstörung; neben seiner Lehrtätigkeit gründet Bahro in der sächsischen Provinz eine Basisgruppe, die alternative Landwirtschaft betreibt, diese sieht er als Keimzelle einer ökologischen Reformation; 1995/96 werden gegen Gregor Gysi Vorwürfe laut, die besagen, er habe Bahro als Anwalt Schaden zugefügt; Bahro verteidigt ihn; 1996 Veröffentlichung der Schrift "Apokalypse oder Geist einer neuen Zeit"; im Fall des Todes von Rudolf Bahro, Gerulf Pannach und Jürgen Fuchs fanden sich für den Verdacht, die Stasi habe ihre tödlichen Erkrankungen absichtlich und gezielt induziert, bisher weder Belege, noch ergab sich eine Verdichtung der Indizien.

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