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Die Archive

Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR (BStU)

In den Archiven des Bundesbeauftragten werden die Unterlagen verwahrt, die in den mehr als 40 Jahren der Existenz des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR und seiner Vorgängerorganisationen in der damaligen sowjetischen Besatzungszone entstanden sind. Die schriftliche Überlieferung umfaßt ca. 122.000 laufende Meter (lfm); dazu gehören außerdem ca. 46.500 lfm Schriftgut, das in Form von Sicherungs- und Arbeitsfilmen vorliegt. Nicht unerwähnt dürfen auch die ca. 360.000 Fotopositive, die ca. 600.000 Fotonegative, 24.000 Dias, 3.850 Videos, 730 Kinofilme und ca. 99.600 Tonträger bleiben, die den Unterlagen zugerechnet werden müssen.

Das Schriftgut besteht aus bereits zu Zeiten des Staatssicherheitsdienstes archivierten Akten und dem Material, mit dem in den Diensteinheiten noch im Jahr 1989 gearbeitet wurde. Um die Jahreswende 1989/90 besetzten Bürger in allen Bezirken und Kreisen der DDR die Dienststellen des Ministeriums für Staatssicherheit, um das Herrschaftswissen des Geheimdienstes zu brechen und seine Unterlagen vor der Vernichtung zu bewahren.

Die Unterlagen, die Bürger in den Büros der Offiziere vorfanden, faßten sie in Bündeln zusammen und entzogen diese dem Zugriff der Mitarbeiter des MfS. Insgesamt wurden in dem Berliner Zentralarchiv des MfS und in den Bezirken mehr als 68.000 lfm. auf diese Weise überliefert. Diese Akten werden seither Blatt für Blatt von Archivaren erschlossen. Die Erschließungsergebnisse werden zur Zeit noch auf Karteikarten und in Findbüchern festgehalten. Dies ist gegenwärtig die Hauptaufgabe der Abteilung Archivbestände.

Für Recherchen können neben Materialien aus diesem Erschließungsprozeß auch die Unterlagen genutzt werden, die der Staatssicherheitsdienst archiviert hinterlassen hat. Die wichtigsten Quellen für wissenschaftliche Recherchen sind u.a.: Unterlagen über Beobachtung und Bearbeitung sämtlicher Bereiche des öffentlichen und privaten Lebens vorwiegend in der DDR und in der Bundesrepublik Deutschland, Protokolle von Dienstberatungen der verschiedensten Leitungsebenen des MfS, innerdienstliche Bestimmungen des Staatssicherheitsdienstes, Struktur-, Stellen- und Jahrespläne der Diensteinheiten, Informationsübersichten an die Partei- und Staatsführung, Berichte über die Stimmung in der Bevölkerung der DDR sowie Arbeitsbücher von hauptamtlichen Mitarbeitern des Staatssicherheitsdienstes.

Soweit Personennamen bekannt sind, die mit dem Forschungsthema in Berührung stehen, z.B. von Personen der Zeitgeschichte, kann auch eine Personenrecherche in den sogenannten originalen Zentralkarteien des Staatssicherheitsdienstes und in den von Mitarbeitern des Bundesbeauftragten angelegten Findkarteien und Datenbanken erfolgen. Diese Karteien und Datenbanken verweisen auf die Lagerungsnummern der vorhandenen Unterlagen, die dann aus den Magazinen der Archive angefordert werden können.

Anschrift:

Bundesbeauftrager für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR
Karl-Liebknecht-Straße 31/33
10178 Berlin

Tel.: (030) 23 24-50
Fax: (030) 23 24-77 99
Homepage: www.bstu.bund.de
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